Meilensteine
beim Hausbau

Wer sich für einen Hausbau entscheidet, wird viel Zeit investieren, bis das Haus komplett steht und bezogen werden kann. Doch auf dem Weg zum Ziel warten auch viele Meilensteine auf den Häuslebauer, welche auf traditionelle Weise freudig begangen werden – und die viel Freude bereiten! Welche das sind, erfahren Sie hier.

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1. Der erste Spatenstich und die Grundsteinlegung

Der erste Meilenstein auf dem Weg in die eigenen vier Wände ist der erste Spatenstich. Der Spatenstich erfolgt, wenn der Hausbau beginnt. Zuvor haben Bauherren die Orientierungs- und Planungsphase abgeschlossen - Von der Wahl eines passenden Grundstücks über ein geeignetes Bauunternehmen bis zum gewünschten Haustyp.

In der Regel findet dieser Meilenstein im kleinen Kreis statt, Sie als Bauherr sowie Ihr Bauunternehmen, dass Ihren Spatenstich bildlich festhält. Tatsächlich vollzieht man dann – symbolisch – einen Spatenstich. Welchen Rahmen dieses Ereignis erhält, hängt von den eigenen Vorlieben ab. So können Sie auch mit Ihren Verwandten und Freunde auf den Beginn Ihres Hausbaus anstoßen, wobei Sie den Rahmen ganz nach Ihrem persönlichen Geschmack gestalten können.

Ganz ähnlich geht es bei der Grundsteinlegung zu. Dieser Brauch ist so alt, dass er schon in der Bibel Erwähnung findet. Allerdings wird eine solche Maßnahme meist nur bei öffentlichen Gebäuden oder Kirchen vollzogen. Dieser Akt wird selten von privaten Bauherren durchgeführt – es hindert einen aber auch niemand daran.

Allerdings ist ein Grundstein nicht einfach ein Baustein. In der Regel enthält er eine Kapsel, in der wichtige Daten zum entstehenden Gebäude, Münzen oder Zeitzeugnisse wie Zeitungsartikel vom Tag der Grundsteinlegung zu finden sind.

2. Hurra, endlich Richtfest

Ob Hebefest, Hebauf, Bauheben, Weihefest, Firstbier oder Aufschlagfest – im deutschsprachigen Raum ist das Richtfest unter zahlreichen Namen bekannt. In Österreich kennt man das Richtfest auch als Firstfest, Gleichenfeier oder Dachgleiche, in der Schweiz als Aufrichte. Bei einem Haus mit Flachdach wird von einem Deckenfest gesprochen, da kein Dachstuhl errichtet wird.

Trotz dieser Vielzahl unterschiedlicher Namen ist der Anlass doch immer derselbe, die sprichwörtliche Haustaufe. Gefeiert wird hierbei, dass der Rohbau fertig ist und der Dachstuhl errichtet wurde.

Das Richtfest findet oftmals während der Arbeitszeit statt, damit auch die Handwerker am Fest teilnehmen können. Dabei wird das Dach mit einem Kranz geschmückt, der Zimmermann hält eine kurze Rede und weiht das Haus mit einem Richtspruch. Daraufhin stößt der Zimmermann mit einem Glas Wein oder Schnaps an. Anschließend wird das Glas vom Dach aus zu Boden geworfen. Nun muss der Bauherr den letzten Nagel ins Gebälk schlagen.

Daran schließt sich der „Richtschmaus“ an, bei dem der Bauherr in erster Linie als Dank die Bauarbeiter einlädt. Ebenso lädt man meist die Nachbarn dazu ein, auch Freunde und Verwandte sind Teil der Feiergesellschaft. Wer gläubig ist, bittet im Rahmen eines solchen Festes auch noch Gott um seinen Segen für das entstehende Haus. Denn dieser Brauch geht mindestens bis auf das 14. Jahrhundert zurück.

3. Ein weiterer Meilenstein: die Einweihung des neuen Hauses

Ist das Haus schließlich bezugsfertig, erfolgt die Einweihung der eigenen vier Wände. Dieses Fest ist an traditionelle Geschenke geknüpft. Denn die Feier selbst kann von den neuen Hausbesitzern individuell umgesetzt werden.

Dieser Meilenstein ist ebenfalls so alt, dass er schon von den Römern und Griechen gepflegt wurde. Den Hausbesitzern werden zur Einweihung Brot und Salz geschenkt. Da das Brot dabei die notwendige Grundlage des Lebens und das Salz die nötige Würze in der neuen Heimat symbolisiert. Früher galt Salz in seiner Nutzung als Konservierungsmittel als auch Symbol für den Schutz vor Krankheiten. Das Brot wird dabei üblicherweise selbst gebacken.

Gerne schenkt man zur Einweihung noch weitere Glücksbringer, die sich wiederum von Region zu Region unterscheiden. Sehr gerne werden zu diesem Zweck Marienkäfer, Glücksschweine oder vierblättrige Kleeblätter verschenkt.

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4. Nicht vergessen: ein Lebensbäumchen pflanzen

Als letzten Meilenstein ist der Lebensbaum zu nennen. Die Hausbesitzer pflanzen nach dem Hausbau auf Ihrem Grundstück einen Baum. Dieser Brauch wird heutzutage aber nur noch selten umgesetzt.

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